Deutsches Institut für Japanstudien nav lang search
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Deutsches Institut für Japanstudien
Michael Dietrich

Michael Dietrich

Michael Dietrich
Seit September 2022

dietrich@dijtokyo.org

Nach dem B.A.-Studium in Japanologie und Geschichtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zwischen 2011 und 2015 absolvierte Michael Dietrich zwischen 2015 und 2017 das Japanprogramm der Studienstiftung, ein Doppel-Master-Studienprogramm der MLU Halle-Wittenberg und der Keiō Universität in Tōkyō. Seit 2017 ist er Doktorand im Bereich japanischer Wissenschaftsgeschichte an der MLU Halle-Wittenberg.

Sein Promotionsthema befasst sich mit Räumen der Wissensproduktion und zum Aufbau akademischer Strukturen im Kontext lokaler Herrschaftsausübung der frühen Neuzeit in Japan. Ausgehend vom Fallbeispiel des Fürstentums Kaga (heutiges Ishikawa und Toyama) untersucht er die Rolle überregionaler Gelehrtennetzwerke, sowie die Rolle „gelehrter Fürsten“ (kōgaku daimyō) bei der Entwicklung lokaler Gelehrsamkeit am Ende des 17. Jahrhunderts. Die Auswahl des Untersuchungszeitraums gründet sich auf dessen Bedeutung als Formungsphase der vormodernen japanischen Gelehrsamkeit, deren etablierte akademische Strukturen und Denkmuster bis ins 19. Jahrhundert wirksam bleiben.

Im Zentrum der Untersuchung stehen Fragen nach den Strategien frühneuzeitlicher Förderung von Gelehrten und Gelehrsamkeit abseits der Zentralregionen Kyōto und Edo (heutiges Tōkyō), sowie nach der Stellung von Gelehrten in lokalen Gesellschafts- und Herrschaftsstrukturen. Die Arbeit versucht damit aktuellen Forschungstrends der Wissen(schaft)sgeschichte nach einer vermehrten Ausrichtung auf den soziopolitischen und strukturellen Hintergrund, und eine Betonung lokaler Entwicklung gerecht zu werden. Für die Betrachtung der weitverzweigten persönlichen Beziehungen der zentralen Akteure der Untersuchung wird eine eigens aufgesetzte Datenbank verwendet, mit deren Hilfe Gelehrtennetzwerke identifiziert und analysiert werden.