Sophie Neutzler

Sophie Neutzler ist seit 2021 Doktorandin der Sektion Sprache und Literatur Japans an der Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Im Jahr 2018 erhielt sie den B.A. in Japanologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, im Jahr 2020 den M.A. in Ostasienwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Japanische historische Linguistik, Missionarslinguistik, Digital Humanities und Paläographie.
Derzeit arbeitet sie an ihrer Dissertation mit dem Arbeitstitel „Western Sciences in Japanese Translation: Terminology and Translation Strategies in the Jesuit Compendia“, welche eine detaillierte Analyse eines erst im Jahr 2019 in der Herzog August Bibliothek entdeckten Japanischen Manuskriptes umfasst. Als eines der umfangreichsten Textzeugen des ersten Transfers von westlichen Wissenschaften und dem Christlichen Glauben, kann das Manuskript Einblicke in Übersetzungsprozesse und interkulturelle Erziehung im Japan des 16. und 17. Jahrhunderts geben.
Das Forschungsvorhaben am DIJ unter dem Titel „Multilingualism in the global transfer of culture and knowledge: Digital Methods for the analysis of translation strategies in the Jesuit mission” kombiniert Ansätze aus Linguistik, Stilometrie und Digital Humanities. Die Erstellung der ersten digitalen Transkription des Manuskriptes ermöglicht die Anwendung von digitalen Tools aus der Computerlinguistik. Das Manuskript enthält als zweiter Textzeuge der Compendia nicht nur bisher nicht überlieferte Textpassagen aus dem zweiten Band De Theologia, sondern auch erstmalig den gesamten dritten Teil De Sphaera. Fragen nach der Identität der Übersetzer und nach dem konkreten Übersetzungsprozess der Compendia konnten bis heute nicht ausreichend beantwortet werden. Das Forschungsprojekt kann nun Aufschluss zu möglichen Übersetzern und den Übersetzungsstrategien der Jesuiten in Japan geben.