Stefan Hübner
- Pan-Asianismus
- Nationalismus
- Identitätsbildung und Sport
- Deutsch-japanische Beziehungen
Dissertationsprojekt
The Asian Games and Predecessors (1913-1978). Sport and Media Orchestration between Transnational Experience and Representations of the Nation.
Die Asian Games und deren Vorgänger können auf eine fast hundertjährige Geschichte zurückblicken. 1913 von amerikanischen YMCA-Angehörigen als Far Eastern Championship Games bzw. Far Eastern Olympics auf den Philippinen gegründet, wurden sie zunächst bis 1934 zehnmal von asiatischen Sportvereinigungen und Regierungen ausgerichtet. Als Asian Games wurden sie nach dem Zweiten Weltkrieg fortgeführt, und zwar bis 1982 unter der Ägide der Asian Games Federation. Seitdem werden die Spiele vom Olympic Council of Asia alle vier Jahre veranstaltet.
Die Dissertation untersucht die Spiele auf deren Bedeutung für Nationalismus und Pan-Asianismus in den jeweiligen Veranstalterländern hin. Internationale Sportereignisse werden hierbei als Plattformen betrachtet, die unter anderem die ‚Modernisierung‘ eines Landes projizieren und zum Nation Building dienen können, aber auch einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten sollen. Zum einen wird daher analysiert, wie das Veranstalterland die Spiele jeweils inszenierte. Hierbei sind die offiziellen Zeremonien zentral, allerdings wird ebenfalls auf Stadionarchitektur, Unterhaltungs- und Kulturprogramme, Fackellauf und die Übertragung durch Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen eingegangen. Darüber hinaus werden auch die Diskurse von maßgeblichen Politikern, Sportlern, Funktionären und Journalisten bezüglich der Bedeutsamkeit der Spiele für ‚Asien‘ bzw. das Veranstalterland behandelt. Zuletzt wird auf das Verhalten von Fans, Sportlern und Funktionären eingegangen, um deren Grad an Bereitschaft, die ‚westliche‘ bzw. olympische Sportideologie zu akzeptieren, zu beleuchten.