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Deutsches Institut für Japanstudien

Risiken und Chancen politischer Partizipation in Japan

 Februar 2016 - Oktober 2017

Über Politik zu diskutieren oder gar politisch aktiv zu sein, haftet in Japan ein schlechtes Image an. Politikern und der Politik im Allgemeinen wird häufig mit Misstrauen begegnet. Auch wenn in den letzten Jahren Massendemonstrationen gegen Atomkraft oder die Sicherheitsgesetze zur kollektiven Selbstverteidigung Aufmerksamkeit erregt haben, engagiert sich der Großteil der japanischen Bevölkerung nicht politisch. Insbesondere jungen Leuten wird häufig nachgesagt, nicht an Politik interessiert zu sein. Nur 32,6% der 20-29jährigen in Japan haben sich an den letzten Unterhauswahlen (2014) beteiligt. Solche, die dagegen öffentlich sichtbar bei Protesten aktiv werden, etwa Mitglieder der SEALDS-Bewegung, berichten von Drohungen gegen ihre eigene Person. Andere wiederum – z.B. Müttergruppierungen – wählen bewusst möglichst konfrontationsfreie, „unsichtbare“ Partizipationskanäle, um keine Kritik hervorzurufen. Es kann angenommen werden, dass Gründe dafür, warum Leute politisch aktiv werden oder nicht, und in welcher Form sie aktiv werden, damit in Zusammenhang gebracht werden können, wie Risiken und Chancen verbunden mit Partizipation individuell wahrgenommen werden. Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass sich Faktoren wie z.B. Gender oder Alter auf die Wahrnehmungen von Risiken und Chancen und auf die daraus resultierenden Handlungsstrategien auswirken. Ziel dieses Projektes ist deshalb, anhand von qualitativen Fallstudien, die gesellschaftliche Diversität berücksichtigen, Risikoeinstellungen und die Vielfalt von Handlungsansätzen zur politischen Partizipation genauer herauszuarbeiten.

Team

Phoebe Stella Holdgrün Phoebe Stella Holdgrün (bis Oktober 2017)
Stellvertretende Direktorin, Japanologie, Politikwissenschaft