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Deutsches Institut für Japanstudien

Kindertagesstätten in der Debatte um Japans niedrige Geburtenrate

 Oktober 2007 - November 2013

Japans sinkende Geburtenrate ist ein komplexes, durch eine Kombination verschiedenster Faktoren beeinflusstes Problem. Seit nunmehr über zwei Jahrzehnten versucht die Politik mit diversen Maßnahmen, diesem Trend entgegenzuwirken. Ein Teil der Sozialreformen, wie zum Beispiel der „Angel Plan“ von 1994 und der „New Angel Plan“ von 1999, konzentriert sich auf die Kindertagesstättenversorgung in Japan (längere Öffnungszeiten und quantitative Aufstockung der Kindertagesstätten), um dadurch für die Eltern einen Anreiz zu schaffen, mehr Kinder zu bekommen. Seit wenigen Jahren wird auch vermehrt versucht, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Jedoch ist die tatsächliche Versorgung mit Kindertagesstätten (hoikuen) noch bei Weitem nicht als ausreichend zu bezeichnen. Und auch die Work-Life-Balance japanischer Arbeitnehmer lässt noch viel zu wünschen übrig.

Dieses soziologische Forschungsprojekt analysiert im Detail japanische berufstätige Eltern, die mindestens ein Kind in einer Kindertagesstätte untergebracht haben, um ihre diesbezüglichen Erfahrungen und Probleme zu verstehen. Wichtige Komponenten des Projekts sind erstens eine qualitative und quantitative Befragung von mehr als 350 Eltern in ganz Japan; zweitens über eine Medienanalyse die Untersuchung des öffentlichen Diskurses zu Kindertagesstätten, Work-Life-Balance und der niedrigen Geburtenrate; und drittens die beobachtende Teilnahme an sozialen Bewegungen japanischer Eltern, die sich dem Thema Kindertagesstätten angenommen haben.

Im Rahmen dieses Projekts entsteht ein Buch, das mit der Sozialgeographin Mikoto Kukimoto (Nara University) veröffentlicht wird.


Events

6. November - 7. November 2008
Symposien und Konferenzen
Fertility and Social Stratification - Germany and Japan in Comparison -