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Deutsches Institut für Japanstudien
Neue Wege der Stadtplanung in Japan – Partizipationsansätze auf der Mikroebene, dargestellt anhand ausgewählter machizukuri-Projekte in Tōkyō

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Neue Wege der Stadtplanung in Japan – Partizipationsansätze auf der Mikroebene, dargestellt anhand ausgewählter machizukuri-Projekte in Tōkyō

Einzelheiten

2001, ISBN 3-89129-841-2, € 45,00, iudicium Verlag, München, 312 S., geb. [Bestellen]

Autoren

Vogt, Silke

Neue Wege der Stadtplanung in Japan - Partizipationsansätze auf der Mikroebene, dargestellt anhand ausgewählter machizukuri-Projekte in Tōkyō

Neue Wege der Stadtplanung in Japan – Partizipationsansätze auf der Mikroebene, dargestellt anhand ausgewählter machizukuri-Projekte in Tōkyō

Japanische Stadtplanung fiel zunächst nur in den Kompetenzbereich der Verwaltung, den Bür­gern kam die Rolle der Betroffenen zu. Dieser „top-down-Pro­zeß“ heißt auf Japanisch toshikeikaku. Durch westliche Einflüsse hat sich seit den 1960er Jahren das Planungsverständnis in Japan stark gewandelt. Im Zuge der Demokratisierung wurde die toshikeikaku um den „bottom-up-Prozeß“ der machizukuri erweitert, wobei der Bürger in den Mittelpunkt rückt.


Basierend auf Feldforschungsstudien im Rahmen der teilnehmenden Beobachung sowie mündlichen und schriftlichen Befragungen wird anhand charakteristischer machizukuri-Projekte aus den beiden Tōkyōter Stadtteilen Suginami-ku und Setagaya-ku eine große Bandbreite japanischer Partizipationsansätze aufgezeigt und kategorisiert. Als Hauptunterschied zwischen Deutschland und Japan stellt sich bei der vergleichenden Betrachtung beider landesspezifischer Planungskulturen heraus, daß Partizipation in der deutschen Stadtplanung immer noch sehr stark rechtlich fixiert und ergebnisorientiert ist, während in Japan Angebote auf freiwilliger Basis mit höherem Spaßfaktor und Prozeßorientiertheit überwiegen.


Für eine echte Kooperation aller Planungsbeteiligten in Japan wie in Deutschland, so das Fazit, sind weitere Verbesserungen der Partizipationsangebote unabdingbar. Voraussetzung hierfür sind zwei Umdenkungsprozesse: die Verwaltung muß sich von alten Kompetenzvorstellungen verabschieden, die Bürger müssen auf die bequeme Konsumentenhaltung verzichten. In welcher Weise jedes Land von den spezifischen positiven Erfahrungen des anderen profitieren kann und sollte, wird im Schlußkapitel der Arbeit vertiefend diskutiert.