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Deutsches Institut für Japanstudien

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Veranstaltungsort

JDZB
Saargemuender Str. 2
14195 Berlin

Co-organizer

German Institute for Japanese Studies (DIJ), Japanese-German Center Berlin (JDZB)



International Symposium

Happiness – Does Culture Matter? (Glück – Spielt Kultur eine Rolle?)

21. November - 22. November 2011

Dem Glücks-Einkommens-Paradox wird seit einigen Jahren viel Aufmerksamkeit geschenkt; es gibt jedoch weiterhin Rätsel auf. Insbesondere Japan ist in diesem Zusammenhang von Interesse. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Land ein Wirtschaftswunder, dass das Pro-Kopf-Einkommen innerhalb weniger Jahre um ein Vielfaches ansteigen ließ. Glück und Lebenszufriedenheit der Japaner wuchsen jedoch nicht. Damit ist Japan kein Einzelfall. Dieses scheinbare Paradox ist in vielen entwickelten Industriestaaten zu beobachten.

Zahlreiche Studien stützen die Annahme, dass sich der Wohlstand einer Gesellschaft nicht eins zu eins in der Lebenszufriedenheit niederschlägt. Wie wichtig sind materieller Komfort und Wohlstand für die einzelnen Mitglieder einer Gesellschaft und in welchem Ausmaß beeinflussen sie ihr Wohlbefinden? Aus der Diskussion dieser Fragen entstand in den letzten Jahren das neue Feld der Glücksforschung. Allgemein anerkannt ist, dass Glück von einer Vielzahl von Faktoren abhängt. Theorien des Glücks basieren jedoch bisher vor allem auf westlichen Vorstellungen von Fortschritt und Erfüllung. Seit der Französischen, Amerikanischen und industriellen Revolution wird unterstellt, dass Glück sich nicht einfach ergibt, sondern durch Leistung erarbeitet werden muss. Kann diese Annahme auch in anderen kulturellen Kontexten aufrecht erhalten werden?

Ungeachtet seiner rapiden und kategorischen Modernisierung und Verwestlichung in der Meiji-Zeit, ist Japan in ostasiatischen Kulturen verankert, die auch heute noch auf die Gesellschaft einwirken. In vormodernen Zeiten betonten asiatische Kulturen die Bedeutung persönlichen Glücks weniger stark als europäische. Heute jedoch sind auch in Japan die Verheißung von und das Streben nach Glück weitverbreitet. Nicht nur wegen dieses offensichtlichen Wandels ist Japan in der Diskussion um Glück von besonderem Interesse. Die westlichen Industrienationen ähnliche sozioökonomische Entwicklung bei gleichzeitig unterschiedlichem kulturellen Hintergrund lassen Japan zu einem Paradebeispiel werden, um die besondere Rolle von Kultur bei der Prägung von Vorstellungen des Glücks zu analysieren.

Indem wir Experten aus den Wirtschaftswissenschaften, der Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaften und Kulturanthropologie zu intensiver Diskussion an einen Tisch holten, hoffen wir zu einem besseren Verständnis von Glück im interkulturellen Kontext zu kommen. Die Kapitalismuskrise der letzten Jahre verdeutlicht die Notwendigkeit einer besseren Theorie des Wohlbefindens.

Die Veranstaltung fand in englischer Sprache statt. Teilnahme war nur auf Einladung möglich.

Vorträge

Tag 1         21. November (Montag)

12:00
Lunch for Speakers and Organisers

13:00
Welcome

Friederike BOSSE (JDZB)

Introduction

Florian Coulmas


Deutsches Institut für Japanstudien

Susanne Klien


Deutsches Institut für Japanstudien

Carola Hommerich


Deutsches Institut für Japanstudien

13:30
Session 1: Meanings of Happiness in Cross-cultural Comparison

Chair

Carola Hommerich


Deutsches Institut für Japanstudien

Happiness, Culture and Context

Gordon MATHEWS (Chinese University of Hong Kong)

Meanings of happiness in cross-cultural comparison

Yukiko UCHIDA (Kyoto University)

15:00
Coffee Break

15:30
Session 2 : Methodological Reflections: How to approach Happiness

Chair

Susanne Klien


Deutsches Institut für Japanstudien

East-West difference in happiness: Cultural bias or cultural causation?

Ruut VEENHOVEN (Erasmus University Rotterdam)

Happiness as collaborative autobiography: towards more realistic, culturally embedded, and empathic happiness studies

Neil THIN (University of Edinburgh)

17:50
Remarks on the “Study Commission on Growth, Wellbeing and Quality of Life”

Dr. Wolfram BACKERT (Secretariat, “Study Commission on Growth, Wellbeing and Quality of Life”)

18:00
Remarks on the “Working Gorup on Happiness” at the Cabinet’s Office

Yukiko UCHIDA (Kyoto University)

18:10
Discussion with Daniela KOLBE, MP

18:30
Dinner

Tag 2         22. November (Dienstag)

9:00
Session 3: Achievement of Happiness

Chair

Chris Winkler


Deutsches Institut für Japanstudien

Happiness – The Policy Issue

Bruno FREY (University of Zurich)

The Pursuit of Happiness: Wellbeing in an Unequal World

Kate PICKETT (University of York)

10:30
Coffee Break

11:00
Session 4: Case Studies

Chair

Susanne Klien


Deutsches Institut für Japanstudien

Happiness and social cohesion in Britain and Japan: a comparative study of two island economies

Dimitris BALLAS (University of Sheffield)

Status Anxiety, Subjective Exclusion and Happiness – a German-Japanese Comparison

Carola Hommerich


Deutsches Institut für Japanstudien

How to make voters happy? An analysis of political parties’ promise of happiness made in election manifestos

Chris Winkler


Deutsches Institut für Japanstudien

12:30
Lunch

14:00
Session 5: Development, Social Progress and Happiness

Chair

Carola Hommerich


Deutsches Institut für Japanstudien

Local Development Vision Project and People’s Life Evaluation in Hyogo

Takayoshi KUSAGO (Kansai University)

The Quest for a New Way of Life beyond Material Affluence: Aspirations, Expectations and Experiences of Young Urban In-migrants to Rural Areas in Contemporary Japan

Susanne Klien


Deutsches Institut für Japanstudien

Attitude about international development among university students in Japan

Motoi SUZUKI (National Museum of Ethnology Osaka)

15:30
Coffee Break

16:00
Final Discussion

Chair

Florian Coulmas


Deutsches Institut für Japanstudien

17:30
End of the symposium

Verwandte Forschungsprojekte

Glück und Unglück in Japan: Kontinuitäten und Diskontinuitäten